Grundlagen

der

Polaritäten

 

 

Grundlagen

der

Polaritäten

  

Das Buch

der

allgemeinen Mystik

und

der heiligen Wissenschaften

   

Verfasst und Herausgegeben

im Namen der heiligen Wissenschaft

    von

  Georg Goetiaris

* * *

© Dieses Buch und dessen Inhalt sowie der inhaltliche Sinn ist einzig das geistige Eigentum von dem Autor

und Verfasser Georg Goetiaris. Es ist nicht gestattet, den Inhalt dieses Buches oder auch nur einen Teil davon, ohne die

schriftlich, vertragliche Zusicherung des Autors Georg Goetiaris, zu Vervielfältigen oder zu Verfälschen, Herauszugeben,

zu Vertreiben oder zu Publizieren, weder umsonst und zu eigenen Zwecken, noch gegen Entgelt zu Vermarkten.

Polarität

das

Geheimnis

des

Lebens

Vorwort

 

 In diesem Vorwort wollen wir als erstes klären was überhaupt unter dem Begriff „Polarität“ zu verstehen ist. Abgeleitet von dem Begriff der einzelnen Pole, gewinnen wir vielleicht einen Eindruck  über das Verständnis von Endpunkten, Abschlüsse und damit auch über das Gleichgewicht über Gegensätzlichkeit. Pole stehen bedeutend für Begrenzungen, für Abschlüsse und somit für Gegensätzlichkeit.

Das Eine ist ohne das Andere nicht möglich. So würde ein einziger Pol keinen Sinn ergeben. Selbst wenn wir von der Tatsache ausgehen, dass es keinen Dualismus gibt, so bedarf es rein um die Vollendung die Gegensätzlichkeit, die Pole.

Auch wenn diese Beschreibung zuerst verwirrend erscheinen mag, so werden wir, oder besser der Leser, später erfahren, dass hinter all dem scheinbar verwirrenden eine sehr rationale Realität steckt.

Der Volksmund sagt: „Alles muss seine goldene Mitte haben“, oder das Geheimnis liegt in der goldenen Mitte“.

Diese Aussage hat einen so tiefen und treffenden Sinn, dass man es nicht anders beschreiben könnte.

Was kann man sich überhaupt unter dem Begriff „Polarität“ verstehen? Gleichgewicht wäre vielleicht das richtige Wort dafür. Gleichgewicht nicht in dem Sinne wie wir es als Wort verstehen, oder wie es im Duden steht, sondern Gleichgewicht im Sinne von Körper, Geist und Seele. Und nicht nur diese Art von Gleichgewicht, nein ich meine auch jene Art von Gleichgewicht wie wir sie im Universum finden, wie wir diese in der Struktur unseres Lebens und unseres Denkens sowie Handelns wiederfinden. Jene Art wie wir den Dingen gegenüberstehen und auch bereit sind diese in unserem Muster anzunehmen. Wir ganz allein sind dafür verantwortlich wie wir mit unseren Gedanken, unseren Gefühlen und unseren Lebensvorstellungen umgehen. Es liegt letztlich an uns. Was wir da annehmen oder nicht. Der Volksmund sagt nicht ohne jeden Grund „Das Geheimnis liegt in der goldenen Mitte“.

All die eben von mir angesprochenen Faktoren wie die des Denkens, der Lebensführung und deren Ausrichtung nehmen wir im Grunde nicht bewusst war. Dies mag auch der Grund dafür sein, dass wir glauben, unser Schicksal nicht wirklich beeinflussen zu können. Wer ist sich schon, insofern er diese überhaupt beinhaltet, seiner totalen Harmonie bewusst. Schließlich ist dies keine Materie welche man als solche wahrnehmen könnte. Es ist ein Zustand, der sich durch die sonstigen Einflüsse auf unser Leben, das was wir oft als Schicksal bezeichnen, bemerkbar macht. Entweder positiv oder negativ. Selbst hierbei stellt sich die Frage, ob wir die Zustände von positiv und negativ erkennen und wirklich auseinanderhalten können. Schließlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier.

Die Antworten nach denen wir stets auf der Suche sind befinden sich nicht selten direkt vor unserer Nase. Dies ist natürlich nur symbolisch gemeint, aber es trifft den Nagel auf den Kopf. Die Natur zeigt uns ganz offen den größten Teil ihrer Geheimnisse und wir sehen diese nicht, da wir nach einer Erklärung suchen, welche unserem Denken entspricht. Fakt, wir sind nicht bereit uns wirklich belehren zu lassen, nur weil die Wahrheit nicht unseren sogenannten wissenschaftlichen Anforderungen oder Erwartungen entspricht.

Es steht mir jedoch nicht zu und es ist auch nicht meine Absicht in diesem Buch des Menschen Eigenarten und Schwächen darzustellen.

 

Die Polarität

Notwendigkeit, Aufgabe und Hintergründe

 

          Die Polarität, ein Begriff der uns, als Leser nicht ganz unbekannt sein dürfte, ist genau betrachtet der Schlüssel zum Geheimnis des Lebens. Für den Fall, dass der eine oder andre der Leser diese Tatsache nicht verstehen wollen oder können, will ich an dieser Stelle eine Erklärung zu dieser Thematik ablegen um eventuelle Missverständnisse gleich im Vorfeld weitgehend zu vermeiden.

Ob man es glauben mag oder nicht, es ist schwerer als es scheint, den Begriff „Polarität“ zu erklären. Was hier für so manchen selbstverständlich aussieht ist selbst für jenen kaum verständlich in Worte zu fassen.

 Deshalb beginnen wir nach der ältesten Lehrmethode und beginnen ganz am Anfang.

Polarität, obwohl das Wort in seiner Übersetzung nichts damit zu tun hat, stellt es die Grundlage der Bewegung da. Somit wollen wir hier am Anfang den Begriff „Polarität“ mit dem Begriff „Bewegung“ gleichstellen. Aber nicht nur die einfache Bewegung, sondern die kontrollierte Bewegung. Der Gegensatz hierfür wäre der Stillstand. Und schon haben wir es mit zwei Begriffen zu tun, die uns etwas aussagen. Bewegung auszuzieren wir mit Leben, den absoluten Stillstand hingegen mit Tod. Wobei sich an dieser Frage ganz nebensächlich eine weitere eine Frage aufwirft, gibt es überhaupt, nach oder in unserer Vorstellung die Tatsache eines vollkommenden Stillstandes? Zu dieser jetzt noch verfrühten Frage möchte ich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zurückkommen.

Was sich so selbstverständlich anhört ist jedoch komplizierter als wir denken. Warum verbinden wir den Begriff der Bewegung mit Leben. Ganz einfach werden Sie sagen, weil alles was sich bewegt auch lebendig ist.

Diese Antwort ist nicht nur treffend sondern auch logisch. Nur leider beantwortet sie nicht im Geringsten unsere Frage. Vielleicht kommen wir den Tatsachen eher auf den Grund, wenn wir diese Frage noch weiter zerlegen.

Was, so würde in dem Fall die Frage lauten, versetzt die Dinge in Bewegung?

Nun erscheint uns die Antwort nicht mehr so befremdend und verwirrend. Energie ist das Zauberwort. Allein durch Energie entsteht Bewegung. Selbst wenn diese Bewegung so schnell oder auch langsam ist, dass wir diese gar nicht wahrnehmen. Energie erzeugt Bewegung und Bewegung wiederum erzeugt Energie. Einmal ganz grob ausgedrückt, hier schließt sich der ewige Kreislauf des Lebens. Dieser in sich geschlossene Kreislauf kann jedoch nur funktionieren, wenn er in vollkommenem Gleichgewicht, bzw. in vollendeter Harmonie der Kräfte zueinander steht.

Ein Gebiet, dass der Mensch schon seit sehr langer Zeit zu ergründen versucht. Würde ihm jener Durchbruch zu diesem erkenntnisreichen Geheimnis gelingen, so würden sich beispielsweise alle Energieprobleme der Zukunft in Luft auflösen. Da dies jedoch nicht der Fall ist, und das trotz aller Technik und wissenschaftlichen Erkenntnissen, können wir nur ahnen wie schwer und wahrscheinlich leicht zugleich die Antwort darauf ist.

 

Doch schweifen wir nicht zu weit von unserer jetzigen Thematik ab. Die Polarität. Wie der Begriff vielleicht schon erahnen lässt, kommt er von Polen. So verrückt wie die folgende Erklärung oder Bezeichnung auch klingen mag so trifft sie die Wahrheit auf den Punkt. „Die Pole bilden eine dualistische Einheit“. Durch jenes zusammenwirken, drücken wir es einmal einfach aus, von Plus und Minus entsteht Energie. Ja, genauso wir Sie es vom elektrischen Strom her kennen, von ganz einfachen Batterien zum Beispiel.

Der Unterschied hierbei ist der, dass sich bei dem von uns geschaffenen Energieerzeugern bzw. Energiespeichern, die besagte Energie im Laufe der Zeit verliert. Dies ist nichts weiter als der Beweis dafür, dass die Polarität nicht im richtigen Verhältnis zueinander, also nicht im Gleichgewicht befindet.

Ob es ein solches universelles Gleichgewicht überhaupt gibt ist noch eine weitere Frage, deren Klärung in Hinsicht auf unser zeitliches Denken und deren Wahrnehmung sowie unseren eigentlich für uns selbst unbekannten Stellenwert in diesem Universum, unmöglich erscheinen dürfte.

 

Die Polarität. Plus und Minus. Das Gleichgewicht. Die Harmonie der Dinge.

Wenn all diese Begriffe auch auf den ersten dieses Kapitels, „Notwendigkeit“ zutreffen mögen, so bleiben noch immer zwei weitere Oberbegriffe zur Erklärung unbeantwortet. Welche „Aufgabe“ und welche Hintergründe“?

Unbeantwortet können wir jene Trilogie nicht in eine Antwort vereinen, was letztlich unser Ziel ist, da die Eine ohne die Andere keinen Sinn ergibt und somit auch keine, selbst noch so simple Antwort liefern kann.

 

Die Notwendigkeit der Polarität besteht darin, alles in Bewegung zu halten. Wenn ich hier von allem rede, so meine ich dies im eigentlichen Sinn des Wortes. Es geht hierbei nicht nur um das Materielle. Es geht um Materie und Antimaterie, um das Sichtbare und das Unsichtbare, um das Fühlbare und das uns allgemein Verborgene. Es geht um den Mikrokosmos und um den Makrokosmos und alles was davor, dahinter und dazwischen existent ist. Ob wir nun davon Kenntnis haben oder nicht.

Sogar jenes unbegreifliche Drumherum, in dem sich unser Raum befindet ist hierbei relevant.

Schauen wir einmal an einem klaren Abend zum Himmel und betrachten wir die vielen Sterne die wir sehen. Wir wissen, dass sich dieses Universum ausdehnt. Doch wenn es wirklich eine solche Ausdehnung gibt, worin dehnt es sich dann aber aus? Fragen und nichts als Fragen.

Es geht also um die Bewegung. Die Polarität scheint hierbei die treibende Kraft zu sein. Die Bewegung wiederum ist das notwendige Detail des Lebens. Schlicht gesagt, ohne Bewegung kein Leben. Dann bedeutet Stillstand den Tod. Diese Erkenntnis können wir der Einfachheit halber zuerst einmal so hinnehmen. Wir werden an geeigneter Stelle noch einmal auf das Thema Stillstand und Tod zurückkommen.

 

Die Polarität ist also für den Ablauf der Bewegung und somit eigentlich für das Leben zuständig. Doch die Bewegung allein scheint hierbei nicht zu reichen. Die Polarität strebt nach der reibungslosen, der Harmonischen Bewegung. Eine Bewegung die ihre Kraft, ihren Antrieb aus der eigenen, durch die verursachte Bewegung schöpft. So betrachtet, ein perfekter in sich selbst geschlossenen Kreislauf der Energiegewinnung für und in sich selbst. Eine solche, nennen wir es der einfachhalber, Mechanik, setzt jedoch eine vollkommende Harmonie und Ausgewogenheit voraus. Eine Perfektion welche keine Abweichungen duldet.

Selbst im kleinsten sowie einfachsten Modell könnten wir uns einen solchen 1000% perfekten und reibungslosen Ablauf in seiner Genauigkeit nicht vorstellen.

Aus dieser Sicht heraus werden wir wohl die Tatsache akzeptieren müssen, dass wir trotz aller Forschung niemals eine Erklärung für jene Geheimnisse des Lebens ergründen werden. Ebenso wenig wie wir jemals das gesamte Universum auch nur ansatzweise in seiner Struktur verstehen werden. Diese Tatsache sollte uns allerdings nicht entmutigen dennoch mit diesen Kräften zu arbeiten. Schließlich muss man kein Uhrmacher sein und eine Uhr zusammenbauen können, um die Uhrzeit von einer solchen abzulesen. Ein Mensch der die Kraft eines Stromschlages am eigenen Leib erfährt, muss auch nicht um die Zusammenhänge des Stromes wissen. Eine Kraft die wir verspüren können ist existent und mit Dingen welche eine Existenz besitzen können wir arbeiten.

 

Die Polarität

 Die Wahrnehmung der verschiedenen Polaritäten

 

     Würden wir jetzt annehmen, dass es nur eine Form der Polarität gibt, so könnten wir uns in die Irre führen lassen. Wenn es vielleicht nur eine Polarität gibt, was eigentlich anzunehmen ist, so stellt sich diese jedoch in sehr vielen Varianten der Wahrnehmung dar. Dies bedeutet, wir können die unterschiedlichsten Wahrnehmungsformen dieser (nennen wir es hier einfach einmal Kraft) erleben. Ebenso, wie sich ein Schmerz in den verschiedensten Varianten und Wahrnehmungen empfinden und erklären lässt.

Hierbei nehmen die Art und die Form der Wahrnehmung einen ganz bestimmten Stellenwert ein. Ein jeder von uns erlebt und erfährt diese verschiedenen Formen ständig, doch nur wenige sind sich dessen auch bewusst. Schließlich wird unser gesamtes Leben davon gesteuert.

Als ein sehr einfaches Beispiel möchte ich den folgenden Vergleich anführen. Ganz gleich wo wir uns auf dieser Erde befinden, wir müssten eigentlich herunterfallen. Keiner von uns macht sich auch nur im Entferntesten darüber Gedanken, dass er seitlich, horizontal oder sogar kopf herum auf dieser Erde lebt. Selbst wenn er den Ort, bedingt durch eine Reise, verändert, so würde er diese Veränderung nicht wahrnehmen. Fragen wir ihn einmal danach, so wird er uns ganz selbstverständlich erklären, dass dies mit der Anziehungskraft zu tun hat. Er erklärt es uns zwar, nimmt aber selbst die Kraft des Gravitationsfeldes nicht war. Genauso verhält es sich mit der Geschwindigkeit mit der wir auf unserer Erde durch den Kosmos rasen. Dabei handelt es sich sogar um zwei Arten der Fortbewegung. Zum einen um die Rotation und zum zweiten um die Fortbewegung in der Umlaufbahn um die Sonne. Abgesehen davon, dass sich unserer Sonnensystem im Ganzen auch noch bewegt und sogar unsere gesamte Milchstraße oder besser gesagt unsere Galaxie sich im Universum fortbewegt. Alles ist in ständiger Bewegung, und das mit Geschwindigkeiten, wie wir sie uns nur sehr schwer vorstellen können. Allein hier wirken mächtige Energien auf uns.

Doch bleiben wir ruhig auf der guten alten Erde. Wie sieht es mit dem Luftdruck aus? Nehmen wir diese unglaublich große Last, welche auf unseren Körper einwirkt, wirklich bewusst war? Nein wäre die richtige Antwort, zumindest von den meisten Menschen. Dennoch haben wir sicherlich schon alle, wenn es uns oder dem anderen nicht so gut geht, einmal den Satz gesagt: „Das liegt am Wetter“. Genauso Sicher ist aber auch die Tatsache, dass wir uns nicht darüber im Klaren waren, dass es sich bei diesem Phänomen um die Schwankungen des Luftdrucks handelt. Hierauf reagieren wir Menschen nämlich sehr sensibel, zumindest die meisten von uns. Dennoch werden wir uns jener Kraft dieses Druckes nicht wirklich bewusst.

Anders verhält es sich im Wasser. Hier können wir den Druck, der mit zunehmender Tiefe auf uns lastet, sehr deutlich verspüren. Diese Druckveränderung kann schwere Schäden bei uns verursachen oder sogar zu Tode führen. Die Erklärung hierfür ist einfach, es ist nicht unser Lebensraum.

Diese Tatsache besagt, dass wir uns an alles in was wir hineingeboren worden sind gewöhnt haben und aus diesem Grund, jene Kräfte aus Gewohnheit nicht oder nur schwer, wahrnehmen können. Diese Aussage ist nicht wirklich so richtig. Im Grunde nehmen wir schon die verschiedensten Kräfte war, wir werden uns dieser Tatsache nur nicht bewusst. Wir sind im wahrsten Sinn des Wortes, wir sind in diese Situation hineingeboren.

Damit sind wir bei jener Tatsache angelangt, dass so gut wie jeder die verschiedensten Kräfte der Polarität wahrnehmen könnte wenn er darauf richtig sensibilisiert wird. Bewusst zu spüren, was unterbewusst auf uns einwirkt. Das gespürte richtig einzuordnen und zu deuten. Die daraus erfolgenden Ergebnisse zu verstehen um damit letztlich arbeiten zu können. Was uns von der Natur gegeben wurde, ganz gleich ob wir es wahrnehmen oder nicht, können wir nutzen.

 Was nun aber die Vielfältigkeit der verschiedensten Kräfte der Polarität (diese sind ständig, in sich und auch unter sich genau abgestimmt) betrifft, so würde die Aufzählung jeden nur erdenklichen Rahmen sprengen.

Zudem kommt noch jene Tatsache, dass jeder diese Kräfte auf seine ganz spezielle Art und Weise wahrnimmt. Es geht hierbei auch nicht um die Quantität sondern um das Prinzip. Wer Wasser und Feuer besitzt und um deren Eigenschaften weiß, der wird auch das Wasser zum Kochen bringen können.

 Was wir bisher also wissen ist der Sachverhalt, dass wir von den verschiedensten und unterschiedlichsten Kräften der Polarität umgeben sind, die Einfluss auf unser gesamtes Leben haben, es sogar in seinem gesamten Verlauf bestimmen. Das was wir so oft und schnell mit „Schicksal“ beschreiben ist nichts anderes als die Ursache der Auswirkung jener Kräfte auf uns und die Gegebenheit, wie wir damit umgehen, bzw. wie wir diese annehmen.

Wenn dies aber wirklich der Fall ist und wenn wir fähig sein würden jene Kräfte zu erkennen, wären wir in der Lage unser sogenanntes „Schicksal“ selbst in die Hand nehmen. Wie sagt schon mit Recht der Volksmund? „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“.

 Nun haben wir bis jetzt jedoch nur von leichten Beispielen, wie zum Beispiel vom Luftdruck gesprochen. Wie verhält es sich nun aber mit jenen Kräften, die von uns als „paranormale Phänomene“ bezeichnet werden? Kräfte die wir, selbst wenn wir sie wahrnehmen, nicht einordnen können. Kräfte auf welche wir eher ängstlich reagieren ohne zu wissen warum.

Im Grunde gibt es keine Kraft oder Macht vor der wir uns fürchten sollten. Unwissenheit ist der Auslöser der Angst. Auch wenn der eine oder andere jetzt behaupten wird, er habe keine Angst, so möchte ich an dieser Stelle daran erinnern, was auf dieser Welt schon an schlimmen Dingen durch und unter den Menschen geschehen sind, die im Ursprung nur als ein Resultat der Angst durch Unwissenheit zu werten sind. Die Angst zeigt sich in vielen Gesichtern. Sie zeigt sich in Unsicherheit, in Unwissenheit, in Missverständnissen und noch vieles mehr. Ich bin der festen Überzeugung, dass, würden wir die Gründe für jene Missverständnisse oder daraus resultierende Ängste kennen würde es in dieser Welt um ein vielfaches friedlicher und harmonischer zugehen. Vielleicht gäbe es sogar die Aussicht auf eine Welt ohne Kriege und Not.

 Wie kann ich aber die Wahrnehmung dieser mir unbekannten Kräfte selbst fördern? Wie kann ich etwas wahrnehmen was ich nicht kenne, was mir vollkommen fremd ist?

Nun, als erstes steht als Basis das Selbstvertrauen. Die Übung ohne jeden Selbstbetrug zu leben, spontan auf mein erstes Gefühl zu hören. Das hört sich leichter an als es in Wirklichkeit ist. Glauben Sie mir, keiner kann uns so gut betrügen wie wir uns selbst. Wir machen es stets ohne es zu bemerken. Der Handel mit sich selbst, das Auswerten des leichteren Weges ist der häufigste Auslöser des Selbstbetruges. Wer einmal den Versuch unternehmen würde seinem ersten Gefühl und damit sich selbst kompromisslos zu vertrauen, wird sehr schnell bemerken wie sehr er doch zum Verhandeln mit sich selbst bereit ist und wie weit er sich bei diesem Handel von der eigentlichen Eingebung und damit der Wahrheit entfernt. Und ich spreche hier nur von einer einzigen Situation. Unendlich viele Male geschieht dieses aber jeden Tag.

Als Basis steht also das Training des Selbstbewusstseins in seiner reinen Form. Hinzu kommt das sich Öffnen. Sich öffnen für Gefühle aller Art. Dies ist die Voraussetzung für jene Sensibilisierung welche wir für jene Wahrnehmungsbereiche benötigen. Im Grunde müssen wir einen wesentlichen Bestandteil unserer doch so guten Erziehung umkrempeln und zum Teil sogar Verwerfen. Wie stufen wir einen Mann ein, der für alle Gefühle offen ist, alle Emotionen zeigt, sich weder seiner Tränen noch seiner Ängste schämt? Ich glaube wir sollten an dieser Stelle lieber nicht nach einer ehrlichen Antwort suchen. Aber genau dies ist der Punkt auf den es ankommt. Jener Punkt auf den wir durch unsere Erziehung seit Anbeginn unseres Lebens getrimmt wurden. Dieses Schema ist uns wie eingebrannt. Wenn wir die Angelegenheit richtig betrachten, so müssten wir zu dem Ergebnis kommen, dass wir zur Taubheit, zur Blindheit und zu einer gewissen Gefühllosigkeit erzogen worden sind. Viele werden diese Tatsache jetzt strikt verneinen, aber dann erklären Sie Sich bitte selbst einmal jene Gegebenheit, warum Sie nicht im Stande sind, bestimmte Dinge wahrzunehmen, Dinge von denen Sie ständig umgeben sind und die sogar, bedingt durch Ihr eigenes Verdrängen, krank machen können. Warum kann eine Grille ein Erdbeben spüren, lange bevor es sich ereignet? Warum hören die Vögel im Wald auf zu singen, lange bevor der Sturm oder das Unwetter beginnt?

 Ist der Mensch nicht ständig damit beschäftigt, die Dinge, so wie sie sind abzuwägen ob diese ihn ihrem Auftreten auch richtig sind oder ob sich diese nicht für die eigenen Zwecke verbessern lassen? Stellen wir uns nicht unterbewusst ständig den Gedanken über richtig oder falsch? Verspüren wir nicht immer jenen zwanghaften Drang alles manipulieren, verändern zu müssen? Wie kann der Mensch mit diesen Eigenschaften, den einzig wahren Weg der Natur, mit all ihren für uns unerklärlichen und wundersamen Kräften wahrnehmen?

Sich selbst von den eigenen Zwängen befreien, im nicht Wollen liegt das Geheimnis.

Darum steht als Grundprinzip das Loslassen an erster Stelle. Erst wenn Körper, Geist und Seele sich der Natur nicht als Hemmschwelle, blockierend in den Weg stellen können wir erkennen und wahrnehmen.

Es ist von unbedingter Notwendigkeit, sich als ein Teil des Ganzen zu sehen und auch so zu fühlen. Wirken ohne selbst zu wirken. Es mag schwer zu verstehen sein, aber die Antwort ist nicht so unerreichbar wie man zu glauben vermag.

Stellen Sie sich ein Rohr vor. Ein Rohr durch welches reines und klares Wasser fließen soll. Es soll ungehindert fließen. Dies wird nur gelingen, wenn das Rohr selbst vollkommen rein und leer ist. Nur wenn es der für sich eigenen Bestimmung gerecht wird, erfüllt es ohne Schwierigkeiten seinen Zweck.

Könnte dieses Rohr fühlen, so würde es die Kraft des Wassers, welches ungehindert hindurchfließt, in seiner gesamten Kraft und Reinheit spüren.

Indem wir bereit sind, anzunehmen ohne verändern zu wollen, anzunehmen was unsere Bestimmung ist, erreichen wir nicht nur das Ziel welches wir anstreben sondern erfahren es auch sogleich in seiner Erklärung.

 Nirgendwo wird jene unbestrittene Tatsache deutlicher als in der spirituellen Geistheilung. Hier glaubt, zumindest der Unkundige, es würde mit Geistern gearbeitet werden. Der Kundige hingegen weiß, dass es sich bei diesem Glauben um ein Missverständnis handelt. Es ist „der Geist“ mit dem Gearbeitet wird. Nicht der eigene Geist, auch nicht irgendein Geist. Was wir hier mit Geist bezeichnen ist eher eine Komplexe Sache. Indem wir den Geist als Punkt zur Konzentration betrachten (hierbei ist es ohne Bedeutung ob es sich dabei um religiöse Geisteswelten sowie kulturelle oder eigene Überzeugungen handelt), erreichen wir als Ziel eine vollkommende Leere in uns (denken Sie an das Rohr). Wir stellen unser eigenes Ich, unser gesamtes Dasein als eine Art Vermittlungspunkt zwischen der betroffenen Person und den Naturelen Kräften her. Indem in uns zudem Zeitpunkt dieser Operation eine nahezu vollkommende Harmonie bzw. Polarität herrscht, fungieren wir vergleichbar als Filter. So befinden wir uns in der Position zwischen den polaren Kräften der Natur und jener Person um die dazwischen bestehende Disharmonie zu Harmonisieren. Hierzu bedarf es keiner Eigenhandlung. Formeln, Gebete oder andere Texte dienen hierbei nur der eigenen Konzentration auf das neutrale Selbst.  Anhand des eigenen Erschöpfungszustandes nach einer solchen Operation erfahren wir, wie groß jene Depolarisierung der betroffenen Person war oder ist. Hierbei sei zugleich erwähnt, dass unbedingt darauf zu achten ist, selbst so wenig wie nur möglich an den negativen Energien anzunehmen, die in einem solchen Augenblick frei werden. In jedem Fall erfolgt nach einer solchen Arbeit eine eigene Reinigung und Ladung, zum wiederherstellen der eigenen Polaritäten.

 Dieses Beispiel ist jedoch nur eines von unendlich vielen um sich der naturellen Kräfte der Polarität bewusst werden.

Wie ich bereits erwähnte ist es unmöglich die erfahrenen Kräfte in einer bestimmten Form zu beschreiben, da diese Erfahrungen bei jedem der diese macht, individuell und einzig sind.

An dieser Stelle muss ich aber auch darauf hinweisen, dass es sich zwar fast unmöglich schwer anhört, für jenen, der diese Erfahrungen aber einmal gemacht hat, so gut wie selbstverständlich erscheint.

 Die polaren Kräfte der Natur sind zwar weder zu sehen noch in irgendeiner Art zu messen, dennoch sind sie überall im gesamten Universum und wahrscheinlich noch darüber hinaus. Sie durchdringen und umgeben alles. Stehen sie in einem harmonischen Verhältnis zueinander, so sind sie nicht erkennbar und auch nicht spürbar. Es sind stets nur die Auswirkungen welche wir als negative Kraft wahrnehmen können, wenn eben diese Kräfte in einem disharmonischen Verhältnis zueinander stehen. Genau betrachtet nehmen wir somit immer nur die negative Auswirkung einer disharmonisierten Polarität als Kraft war.

Wie wir aber die einzelnen Kräfte wahrnehmen und unterscheiden, kann nur jeder für sich herausfinden. Daher ist das grundelementare Fundament dieser Erkenntnis das absolute Selbstvertrauen im Sinne des Glaubens an die Naturgesetzlichkeit.

 

Die Polarität

 Die Möglichkeiten

   

     Wenn wir von Möglichkeiten reden, steht in der Regel immer eigennütziges Denken dahinter. Dies ist aber ein Aspekt, der genau im krassen Gegensatz zu dem steht was es zu erreichen gibt.

Die Polarität ist ein grundlegendes Naturgesetz. Der fundamentale Grundstein allen Lebens. Sie lässt sich in ihrem Vorhandensein, ihrer sogenannten Substanz nicht verändern. Auch lässt sich die Polarität selbst nicht beeinflussen. Was sich jedoch beeinflussen lässt, sind die Objekte die aus ihr hervorgehen.

Es ist somit nicht und niemals die Polarität mit der man arbeitet wenn eine Disharmonie derselben bei einem Menschen aufgetreten ist, sonder der Mensch in dem diese Disharmonie vorherrscht. Es ist stets das Objekt welches die Störung der Polarität verursacht hat. Wenn wir also glauben, wir könnten die Polarität zu unseren Gunsten verändern, dann stehen wir vor einer sehr großen Endtäuschung, die am Ende sogar eine solche Disharmonie bei uns selbst verursachen könnte.

Um es einfacher zu bezeichnen, es ist nicht die Krankheit die einen krank macht sondern die eigenen Lebensumstände welche die Krankheit hervorrufen.

Es ist somit nicht der Profit den wir hierbei in Erwägung ziehen sollten, sondern mehr der Gedankengang, dass die Polarität so betrachtet die Mutter aller Dinge ist. Diese Tatsache allein und die Tatsache, dass es für uns die Möglichkeit gibt, diese „Mutter“ zu pflegen, ist Profit mehr als genug.

Um diesen letzten Gedanken ein wenig zu vervollständigen könnten wir auch jenes Beispiel anfügen: „Wenn sich die Objekte nicht steht’s bemühen würden die Polarität aus ihrem Gleichgewicht zu bringen (hier ist es der Mensch), und würde die Harmonie ständig in ihrer Vollkommenheit wirken, würden wir im Paradies leben“.

Vielleicht ist es aber auch ein wichtiger Bestandteil des gesamten Wirkens dieser Lebenskraft, auch in einer gewissen zerstörerischen Position tätig zu sein. Letztlich können wir nicht ausschließen, dass jene perfekte Harmonie der Polarität einen Stillstand bewirken würde. Dies hingegen wäre dann aber genau das Gegenteil der tatsächlichen Bestimmung. Auch wenn es uns noch so unlogisch erscheinen mag, vielleicht wird erst durch dass, was wir als schmerzhaftes Chaos für uns erleben, zur eigentlichen Quintessenz der antreibenden Kraft des Lebens. Nur weil es uns nicht behagt, was wir als Schicksal bezeichnen, muss es noch lange nicht für das gesamte Erscheinungsbild der Naturgesetzlichkeit als gerechtfertigt gelten. Wenn auch der Mensch sich selbst zur Krone der Schöpfung ernannt hat, so ist er doch weniger als ein herabfallendes Blatt eines sterbenden Baumes, im Angesicht der Vielfältigkeit der Erscheinungsformen des Universums.

 

An dieser Stelle könnten wir unendlich philosophieren, doch es würde uns der Wahrheit nicht einen Haarspalt näher bringen.

Betrachten wir daher was Fakt ist.

Die Polarität ist ein wesentlicher, fundamentaler Grundstein der lebensschaffenden Kraft.

Die Polarität folgt mitbestimmend ihren eigenen Gesetzen im Sinne der Naturgesetzmäßigkeit.

Die Polarität selbst lässt sich nicht beeinflussen.

Dennoch wird sie in besonderer Art von dem Objekt in welchem sie wirkt, verändert im Sinne der Möglichkeiten des gesamten Seins.

Der Mensch selbst kann nur über das Objekt, indem er es verändert, Einfluss auf die Polarität nehmen.

Die Polarität lässt sich somit NICHT benutzen. Sie wirkt indem sie wirken lässt. Somit können wir nur jenes zugelassene Wirken beeinflussen.

 

Die Polarität

 Eine anfängliche Zusammenfassung

 

     Da es in den ersten Abschnitten dieser Thematik doch etwas sehr verwirrend zugegangen ist, möchte ich an dieser Stelle eine kurze, der Orientierung dienende Zusammenfassung zur Sprache bringen.

 Die Polarität ist allgegenwärtig. Sie ist die Quintessenz der treibenden Kraft des Lebens. Ihr eigentliches Sein ist wahrnehmungslos, es umgibt und durchdringt alles im gesamten Universum und darüber hinaus. Allein die Auswirkungen der Polarität lassen sich in all ihren Erscheinungsformen wahrnehmen. Im Grunde ist jene Polarität der Ursprung aller Dinge, sozusagen die Grundlage des Bauplans des gesamten Lebens. Entweder ist sie das was wir Seele nennen, oder sogar die Seele ist aus ihr hervorgegangen, „Der Hauch Gottes“.

Es besteht die Möglichkeit, die Erscheinungsformen oder die Objekte der Polarität zu beeinflussen oder abzuändern (zu Gunsten oder Ungunsten) welche von der Polarität durchflutet werden, sie selbst lässt sich aber nicht beeinflussen. So wie man die Richtung des Wachstums eines Baumes beeinflussen kann, aber nicht die Kraft die ihn wachsen lässt.

Die Polarität ist eine Kraft die sich weder ergreifen, beschreiben noch erklären lässt. Wir können nur die Möglichkeiten erlernen, ihre Kräfte zu erkennen und diese einzuordnen.

Die Polarität beeinflusst nicht unser Leben und Schicksal, sie ist Leben und Schicksal.

 Nur wenn wir es verstehen, so wie es die Schamanen und andere Weissager und Heiler praktizieren und eins mit dem Universum, mit dem Großen und Ganzen werde, besteht die Chance sie wahrzunehmen, zu erkennen, vielleicht sogar nicht nur die Kraft ihrer Auswirkungen.

 Als grundlegender Bestandteil der Schöpfung kann sie all das bewirken, was wir mit „WUNDER“ bezeichnen würden.

Wer mehr über die Polarität und den Umgang bzw. die Wahrnehmungsformen ihrer Kräfte wissen möchte, der sollte sich ausgiebig mit den Lehren vom Schamanimus der Naturvölker oder mit den Vorgangsweisen verschiedener medialer oder spiritueller Heiler beschäftigen. Doch hier sei sehr, sehr große Vorsicht geboten, nicht jedes Buch und nicht jede Schrift (es gibt leider nur sehr wenige wirklich brauchbare) halten das, was sie versprechen. Auch nicht jeder der sich Schamane, Medium oder Heiler bzw. Seher nennt ist auch wirklich einer. Selbst dann nicht wenn er sich selbst für einen solchen hält (und davon gibt es unendlich viele).

Was aber die wichtigste Voraussetzung ist, will man diese Thematik begreifen, ist die Geduld. Diese Geduld betrifft auch die Suche nach einem wirklich geeigneten Lehrer. Wer nichts überstürzt und mit klarem Kopf seine Suche gestaltet, der wird auch seinen Meister finden. Hierbei gibt es einen sehr treffenden Spruch: „Wenn der Schüler willig und bereit ist, erscheint der Meister“.

 

       Georg Goetiaris